Donnerstag, 31. Juli 2014

Nur für meinen kleinen Hai und Paul...



gesehen in Venedig


Kalimera, Anke

Kurztrip nach Venedig

Geplante Abfahrt der Fähre ab Patras war Mitternacht.

Dann aber fast zwei Stunden Verspätung,
Warten in der Autoschlange bei über 25 Grad,
ein Glas Wein an Deck des Schiffes beim Auslaufen aus dem Hafen,
zwei Übernachtungen,
einige uns kurzzeitig begleitende Delfine und 33 Stunden später am späten Vormittag das Einlaufen in den Industriehafen von Venedig.

Schon die Einfahrt durch recht schmale Wasserstraßen, in denen die Fähre zeitweise von einem Schlepper gezogen werden musste, war recht interessant. Auch der Blick, den man auf die Silhouette der Lagunenstadt hatte, machte Lust auf mehr.

Wir hatten schon vor der Reise beschlossen, den Tag in Venedig zu verbringen und erst dann die Weiterreise nach Deutschland anzutreten. Da uns die Unterkunft so gut gefiel, das "Agriturismo Relais Agrituristico Ormesani" in Marcon, blieben wir spontan eine weitere Nacht. Das modernisierte Landgut ist sehr empfehlenswert. Besonders das Frühstück war ein Genuss, da der Großteil der Speisen und Getränke aus hofeigenen Produkten hergestellt wurde: Milch, Joghurt, Butter, Käse, Marmelade, Säfte,  diverse Kuchen und Süßspeisen und auch die Wurst. Dazu Zimmer, die in ihrer Einrichtung Tradition und Moderne vereinen und sehr nettes Personal. Auch zu den Tieren und Plantagen konnte man radeln...

Auch wenn die Kinder nicht so sehr die Fans von Stadtrundgängen sind, waren sich alle einig, dass es schade gewesen wäre, Venedig links liegen zu lassen. Alle Kids waren begeistert von der Stadt.

An vielen Enden und Ecken, an einigen  Häusern der Stadt nagt der Zahn der Zeit und es wären Schönheitsreparaturen nötig. Aber genau das macht den Charme der alten Handelsstadt aus. Der Strom der Touristen hielt sich Ende Juni in Grenzen und auch die Kanäle verbreiteten noch keinen unangenehmen Geruch.

Wir parkten etwas außerhalb in Tronchetto und fuhren mit dem People mover, einer kleinen Hochbahn, bis zum Piazzale Roma. Von hier aus starteten wir zu Fuß mit dem Ziel Piazza San Marco.







Durch die Distrikte Santa Croce, San Polo und Dorsoduro gelangten wir zur Accademia Brücke. Sie wurde 1933 als Provisorium erbaut, weil man sich nicht sicher war, an welcher Stelle und durch welche Konstruktion zwei Distrikte verbunden werden sollten. Nun steht sie immer noch und überspannt den Canal Grande:












Besiegelte und ver"schloss"ene Liebe an der Accademia Brücke:






Die berühmte Holzbrücke südlich der Rialto Brücke führt vom Stadtteil Dorsoduro (im Bild rechts) in den Stadtteil San Marco (im Bild links). Im Hintergrund rechts die Basilika Santa Maria della Salute, im Vordergrund links der Palazzo Francchetti:




Der Weg führte am "Schiefen Turm von Venedig" im Distrikt San Marco vorbei. Der 60 Meter hohe Kirchturm der Chiesa di Santo Stefano in der Nähe des Piazza San Marco neigt sich zwei Meter zur Seite:










Zwischenstopp mit viel Spaß im Hard Rock Café Venice:






Durchgang zur Piazza San Marco:




Die Piazza de San Marco von Südwesten aus gesehen:

links und rechts die Prokuratoren, ehemalige Verwaltungsgebäude der Republik,

links hinten der Torre dell´ Orologio, ein Uhrturm, der die Mond- und Sonnenphasen und die Tierkreiszeichen zeigt,

geradezu der Markusdom (eingerüstet),

hinten rechts der Campanile, der frei stehende Glockenturm der Kirche San Marco, der in früheren Zeiten auch als Leutturm genutzt wurde:




 Spaß mit den zahmen Tauben auf dem Platz:









Der Torre dell´ Orologio mit einem Ziffernblatt aus Lapislazuli. Der Markuslöwe (ich hielt ihn zur Freude meiner Großen aus der Ferne für einen Pegasus) gilt als Symbol der Republik Venedig:








Der Anfang des elften Jahrhunderts erbaute Markusdom (leider mit Baugerüst) mit seinen fünf Kuppeln. Das mittlere der Portale zeigt das jüngste Gericht.

Ganz rechts im Bild die Gold verzierte Porta della Carta, das Torhaus zum Dogenpalast, mit dem vor dem Venedig verkörpernden Markuslöwen knieenden Dogen:








Der Durchgang von der Piazza San Marco zur Lagune, genannt Piazzetta, mit dem Dogenpalast auf der linken Seite. Rechts am Fuße des Campanile die Loggetta, das ehemalige Versammlungshaus der Patrizier:












Noch einmal in den kleinen Gassen hinter dem Markusplatz ein leckeres italienisches Eis genießen:








Im Hintergrund oben die Ponte dei Sospiri, die Seufzerbrücke, die den Dogenpalast und das neue Gefängnis verbindet. In Zeiten der Romantik erhielt die Brücke ihren Namen aus der Vorstellung heraus, das in das Gefängnis eingewiesene Häftlinge hier mit einem letzten Blick auf die Freiheit der Lagune seufzen würden.

Im Hintergrund unten die Ponte della Paglia.






Mit dem Wasserbus ging es dann zurück zum Parkhaus. Wir konnten die ganze Strecke von der Station San Zaccaria auf der Lagunenseite des Dogenpalastes bis zur Station Tronchetto noch einmal vom Wasser aus genießen.

Dem Verlauf des Canal Grande folgend kamen wir erneut an der Ponte Accademia vorbei, an der Rialto Brücke und unzähligen wunderbaren Häusern:










Wir haben an diesem Tag nur einen winzig kleinen Teil von Venedig gesehen. Es lohnt sich auf jeden Fall, noch einmal hier halt zu machen und die anderen Distrikte entlang der rund 175 Kanäle zu entdecken.

Kalimera, Anke

Sonntag, 6. Juli 2014

Rückblick

Lang, lang, zu lange ist es her, dass es hier etwas neues zu lesen gab.

Nun liegt schon ein komplettes Jahr hier in Athen hinter uns, die Zeit ist nur so verflogen... Die Kids haben fast elf Wochen Sommerferien.

Mit ein paar Schnappschüssen und visuellen Eindrücken möchte ich das erste Jahr revue passieren lassen.

Griechische Landschildkröten trifft man hier häufig auf der Straße oder auf kleinen Wegen, auf griechisch heißt Schildkröte "χελώνα" (gespr.: Chelona, das ch weich wie bei Chemie):





Unser Haus liegt im Nordosten von Athen in den Bergen, mit Ausblick aufs Meer, die Ostküste Attikas:






Der Sonnenaufgang im Sommer und Herbst ist traumhaft schön:






Diese fünf (Pieps, Weißer, Gräuli, Huschi und Tiggi) haben mit ihrer Mutter (Milli) schon gewartet, als wir das Haus bezogen.

Ich würde sagen, sie haben damit den Hauptgewinn gezogen. Wo könnte es ihnen besser gehen?








Die Mädchen haben an zwei Tagen in der Woche Reitunterricht in einem Reitverein mitten in der Stadt.


Aber wenn man auf dem Reitplatz steht, hat man das Gefühl, sich in einer Oase zu befinden: absolute Stille, obwohl eine der Hauptverkehrsstraßen nur zweihundert Meter entfernt verläuft, und frei lebende Papageien.

Das Mittagessen, was zwischen Schulschluss und Reitstunde stattfinden muss, wird kurzerhand in Form eines gemütlichen Picknicks auf den Reitplatz verlegt.







In Deutschland waren im Oktober Herbstferien, bei uns gibt es zwischen den langen Sommerferien und Weihnachten bis auf einen Feiertag keine schulfreien Tage. Somit bekamen wir für einige Tage besonders lieben Besuch aus der Heimat. 


Auch die Akropolis stand wieder einmal auf dem Programm. Am Όχι-Tag, dem 28. Oktober, ist der Eintritt für alle Besucher frei. Dieser Tag ist der zweithöchste griechische Nationalfeiertag. Er erinnert daran, dass die Griechen 1941 ein Ultimatum des italienischen Diktators Mussolini ablehnten, in dem er forderte, dass Griechenland den Truppen der Achsenmächte erlauben sollte, in griechisches Territorium vorzudringen und wichtige strategische Punkte zu besetzen. "Όχι" (gespr.: ochi, das ch weich wie bei Chemie) titelte eine Tageszeitung, was auf deutsch "Nein" bedeutet.



Aufstieg aus Richtung Metrostation "Monastiraki".









Im Hintergrund der Likavittos, ein Felsen, dessen Spitze noch 120 Meter höher liegt als die Akropolis. Von diesem aus hat man einen noch viel beeindruckenderen Blick auf die Millionenstadt und das Umland:



Im Hintergrund links das Panathenaikos, das alte Olympiastadion, in dem 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden, rechts Ruinen des Olympieion (Tempel),  dahinter das Bergmassiv des Imittos, das mit einer Höhe von über 1.000 Metern Athen im Süden begrenzt.

Die griechische Hauptstadt ist von drei Seiten von Gebirgszügen umgeben, vom Hymettos (1026 m), vom Pentelikon (1107 m), in dessen Nähe wir leben, vom Parnes (1413 m) und Ägaleo (468 m), die vierte Seite öffnet sich zum Saronischen GolfWenn man bedenkt, dass die Stadt direkt am Meer liegt, welches diese im Westen umgibt, ist dieser extreme Höhenunterschied sehr beeindruckend:




Auch im Februar waren in Deutschland Winterferien, bei uns haben die Kinder von Weihnachten bis Ostern lediglich einige Feiertage.


Auch hier hatten wir wieder lieben Besuch aus der Heimat. Das Wetter war wunderbar und so waren auch Besuche am Strand inklusive Baden im Meer drin:




Auch über die Pfingstfeiertage hatten wir für wenige Tage eine liebe Besucherin:




So, das waren einige der gar nicht allzu vielen Bilder, die das letzte Jahr konservieren.

Mit der Fähre fuhren wir Ende Juni von Patras nach Venedig. Einige der schönsten Fotos der dort verbrachten zwei Tage zeige ich euch in den nächsten Tagen. Von Venedig aus ging es 1.000 Kilometer weiter nach Deutschland. Zu Hause.

Am 5. September beginnt dann die Schule wieder.

Kalimera, Anke