Freitag, 13. September 2013

Tägliche Wege...

Die erste komplette Schulwoche neigt sich dem Ende. Für jeden gibt es neue Fächer, neue Lehrer und jede Menge Hausaufgaben.

Deshalb kam natürlich jedes Kind am Nachmittag (jeden Nachmittag!) mit einer neuen Liste der zu besorgenden Schulmaterialien. Kleckerweise hieß es einen roten Hefter hier, einen grünen Ordner dort, eine lila Mappe da zu besorgen. Also habe ich jeden Tag vor dem Abholen der Kinder im Schreibwarengeschäft verbracht (darin kann man sich verlaufen bei der Größe), um das am Tag zuvor bekannt gegebene Material umgehend zu kaufen. Da hieß es dann trotzdem schon mal "...der Lehrer hat heute gefragt, wo der blaue Hefter bleibt, den er gestern auf die Liste schreiben ließ..." Äh, ja, den hatte ich ja gerade besorgt, aber wohl nicht von heute auf morgen.

Und wenn man dann schon mal unterwegs ist, kommt es auf einen kleinen Umweg von schlappen sechs Kilometern auch nicht mehr an, oder?




Das ist nämlich genau die Entfernung, die wir hin und zurück bis zum "Briefkasten" zurücklegen müssen. Und dieser liegt natürlich auf keinem der täglichen Wege, sondern am Ende der...

Der Postbote fährt also nicht von Haus zu Haus, so dass man bequem in Schlappen mal den Briefkasten leeren kann.




Einige von Euch haben ja unsere Anschrift der Postbox und wir haben auch schon glücklich die ersten Briefe in der Hand gehalten.




Wer hier keine Postbox hat, dem wird übrigens die Post ganz oben auf den großen Kasten gelegt und mit einem großen Stein beschwert oder wahlweise an den Rahmen der Boxen genagelt. Ja, kommt an, denn wer nimmt schon freiwillig die Rechnungen anderer Leute mit?!

Heute morgen waren es um 7:30 Uhr schon 24 Grad und es soll wieder heiß werden übers Wochenende. Was werden wir also tun?




Das, was noch zu tun ist hier im Haus oder Garten werden wir geschickt ignorieren bei den Temperaturen... Und erholt in die nächste Woche gehen.

Liebe Grüße, Kalimera, Anke.


Montag, 9. September 2013

Angekommen und Test bestanden...

Am Freitag war der erste Schultag hier in Athen.

Wir waren gut vorbereitet, die Strecke bekannt, die Schultaschen gepackt, der Tisch am Abend davor gedeckt. Es sind einige Kilometer zu fahren, die im morgendlichen Verkehr der Metropole etwas Zeit in Anspruch nehmen können, im besten Fall 30 Minuten, im bisher "schlimmsten" Fall 45.




Wir hatten einen großzügigen Puffer eingeplant, man möchte ja auch nicht gleich am ersten Tag in einer neuen Schule zu spät kommen. Sieben Uhr wollten wir losfahren. Um sechs Uhr klingelte der Wecker für mich, eine halbe Stunde später mussten die Kinder geweckt werden. So weit so gut. Aber meistens kommt es anders... (ihr wisst schon).

Um 6:25 Uhr rief es aus der oberen Etage "Wir haben verschlafen, es ist schon kurz vor halb Acht!" Glücklicherweise konnte ich mein eigenes Gesicht in dem Moment nicht sehen. Wie konnte das passieren? Und wie sollten wir nun noch pünktlich kommen? In meinem Kopf formten sich schon Szenen der abgeschlossenen Schultore und eines leeren Schulhofes.

Was nun?

AUTOBAHN!

Eigentlich nicht geplant, da bei jeder Fahrt ein Mautbeitrag fällig wird. Könnte aber klappen, wenn wir in spätestens zehn (ZEHN!!!) Minuten fahren würden.

Dann alles im Zeitraffer: Kinder wecken, anziehen, Badezimmer, Frühstück...um 7:45 Uhr fuhren wir ab und um 7:58 Uhr standen wir vor der Schule!

Ein Kompliment an die Kinder, die das so toll gemacht haben an dem Morgen. Alle waren pünktlich und konnten entspannt in ihre neuen Klassen gehen. Am Mittag empfingen wir drei glückliche Kids, die den ersten Schultag sehr schön fanden und sich wohl fühlen in der neuen Umgebung. Die Schule ist um einiges größer als unsere vorherigen in Deutschland.

Test bestanden. Ende gut, alles gut. Habt ihr den Stein fallen hören?

Verschlafen haben wir übrigens nur, weil mein am Tag zuvor wegen der Zeitverschiebung eine Stunde vor gestellter Funkwecker ein Eigenleben entwickelt hatte und am Freitag Morgen wieder nach deutscher Zeit lief. Statt sechs Uhr bin ich dann also sieben Uhr aufgestanden, ohne es sofort zu bemerken.

Am Wochenende konnten wir dann wieder die Sonne genießen und schwimmen gehen.




Heute ist nun der zweite Schultag und alles hat geklappt. Die Autobahn haben wir trotzdem wieder genutzt, da fängt der Morgen entspannter an und die Kinder haben etwas mehr Zeit.

Bis bald, Kalimera, Anke.