Montag, 16. Februar 2015

Schnee - Sandsturm - Schneesturm

Rückblick

Schnee...

Als wir am Ende der Weihnachtsferien aus Deutschland zurückkehrten, landeten wir bei niedrigen Temperaturen und Nieselregen hier in Athen. Auf dem Weg zum Haus fing es auf der Autobahn an, sanft zu schneien. Ein Gefühl wie "driving home for Christmas..." kam auf. Auf der Fahrt immer weiter bergauf kamen schon erste Zweifel, ob wir das Haus erreichen würden, denn der Wetterunterschied zwischen dem flachen Land, durch das die Autobahn führt, und den Bergen, in denen wir wohnen, ist gewöhnlich recht groß.

Einen halben Kilometer von daheim entfernt, auf dem Gipfel der Strecke, sahen wir erste Autos am Straßenrand stehen, die die abzweigenden ansteigenden Straßen gemieden hatten und geparkt worden waren. Der Versuch unsererseits, zu bremsen, bestätigte, dass die Weiterfahrt mit Sommerreifen (Hallo!!! Wir wohnen hier in Griechenland! Mittelmeerklima! Sonne!) und randvoll beladenem Auto (Weihnachten lag hinter uns! Ich sage nur: Übergewicht zweier Koffer beim check in am Flughafen, welches ich als diplomierter Umpacker geschickt auf die anderen untergewichtigen Koffer und das Handgepäck verteilte) zu fünft unmöglich war. Wir kamen zum Glück günstig zum Stehen und legten die letzten 500 Meter also zu Fuß zurück, bei Schneefall und Laternenschein, jeder mit einem Koffer bewaffnet.

Einige Stunden später kam eine Mail der Schule, dass der Unterricht am folgenden Tag aufgrund des Wetters ausfallen wird - schneefrei am ersten Schultag nach den Ferien! 

Am Morgen lag immer noch jede Menge Schnee. Am Nachmittag darauf war alles fast schon wieder weggetaut, das Auto erreichbar und fahrbar. Die Schule began erst nach dem Wochenende.



Sand...

Nur vierzehn Tage später, am 31. Januar, überraschte uns das Wetter abermals. Ein aus der Sahara stammender Sandsturm verhüllte die Gegend. Es sah aus wie dichter Nebel, der über dem Boden hing und die Sicht stark einschränkte. Aber es war alles Sand.

Ein Verlassen des Hauses war nicht möglich, denn sowohl in der Nase als auch in den Augen spürte man den Sand. Die vielen klitzekleinen Körnchen bewirkten, dass das Sonnenlicht stark gebrochen wurde und alles in eine gruselige Stimmung tauchte. Wohlgemerkt alles bei 20 Grad!








Schneesturm...

Am Abend des 10. Februar, also nur einige Tage später, zeigten sich am Abend nach einem verregneten Tag wieder einige kleine Schneeflocken.

Wieder erreichte uns eine Mail der Schule, dass die Stadt für den kommenden Tag die Schließung der Schulen angeordnet hatte. Zu diesem Zeitpunkt erschien das noch recht komisch. Am nächsten Morgen aber trauten wir unseren Augen kaum. Es hatte offensichtlich die ganze Nacht geschneit. Die weiße Pracht bedeckte alles. Und der Wind erzeugte einen Schneesturm. Ein Fortkommen mit dem Auto war unmöglich. Räumfahrzeuge unterwegs. Schneefrei! Schon wieder! In Athen (Mittelmeer! Sonne!...)!
























Drei Tage zuvor hatten wir bei schönstem Sonnenschein am Strand Muscheln gesammelt und in einer Taverne draußen gegessen. Verrückt. Am 12. Februar war schon fast alles wieder verschwunden...


S(chn)ee - Igel

Donnerstag, 27. November 2014

Parnitha


Anfang November haben wir mit lieben Besuchern aus Deutschland einen Ausflug ins Parnitha-Gebirge unternommen, das einige Kilometer nordwestlich von Athen liegt und die höchste Erhebung der Halbinsel Attika ist. In bis zu 1.413 Meter Höhe reicht die Gebirgskette.

Es war ein sehr windiger Tag, schon am Fuße des Berges merkten wir das. Mit der Seilbahn geht es von der baulich beeindruckenden, riesigen Talstation in etwa acht Minuten Fahrt zur Bergstation im Gebäude des Spielkasinos, das über die Grenzen des Landes auch wegen der einmaligen Lage bekannt ist.

Talstation mit einem meterhohen farbenfrohen Kronleuchter:














In der Gondel hat es ein wenig gewackelt...


Aber wie stark der Wind wirklich war, haben wir erst oben gemerkt. Es war sehr stürmisch und entsprechend kalt. Also Schal, Mütze, Handschuhe an und los. Eine wunderbare Landschaft, irgendwie bizarr. Lange hielten wir leider nicht durch, da müssen wir bei wärmerem Wetter noch einmal kommen. 







































Überall sind noch Spuren der letzten Waldbrände sichtbar. Aber auch wunderbare vielfarbige Spuren der sich durchkämpfenden Natur. Der Marmor wirkt aus der Ferne manchmal wie Schneeansammlungen. Wunderschön.

Kalispera, Anke.

Meteora

Ende Oktober hat uns der griechische "Ochi"-Tag ein verlängertes freies Wochenende beschert, was wir zu einem Ausflug Richtung Norden, nach Thessalien nutzten. Mit lieben Freunden hatten wir ein Hotel im Ort Kastraki, am Fuße der Meteora-Klöster gebucht.




Schon die Anfahrt, bei der aus einer Ebene wie aus dem Nichts plötzlich diese beeindruckende Felslandschaft auftaucht, ist einmalig. 







Der Name Meteora leitet sich vom griechischen Wort "meteorizo" ab, welches „in die Höhe heben“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die Lage der Klöster, die manchmal in der Luft schwebend erscheinen, wenn Nebel die Sandsteinfelsen, auf denen sie erbaut sind, verhüllt.

Sechs der ursprünglich vierundzwanzig Anlagen sind noch begehbar und mittlerweile touristisch erschlossen. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts waren die meisten der Klöster nur mit Strickleitern, suspekten Seilbahnen oder über Seilzüge (an denen zum Teile Netze hingen) erreichbar. Kaum vorstellbar, wie sie mit diesen Mitteln ab dem 11. Jahrhundert erbaut wurden.


Metamorphosis (auch Megalo Meteoro), das größte Kloster mit einer Grundfläche von 60.000 qm:

































Varlaam:










Rousanou, ein Nonnenkloster:










Agia Triada, bekannt aus der Verfilmung von James Bond "In tödlicher Mission", in der es einen Sturz vom Felsen gibt:









Agios Stephanos, ebenfalls ein Nonnenkloster:




Agios Nikolaos Anapavsas:

ohne Bilder


Gebetstücher in einer Felsenhöhle:






Reste von Behausungen überall:









Es war kalt. Es war regnerisch. Es war nicht viel los im Ort. Aber: Es war ein schöner Ausflug mit euch.




Kalispera, Anke